Im Zeitmanagement und Selbstmanagement gibt es eine sehr geläufige Methode zur Zielerreichung: SMARTe Ziele. Diese Formel dient dazu, kurzfristige und mittelfristige Ziele zu formulieren.
Mit einer Art Checkliste können wir prüfen, ob unsere Ziele die SMARTen Kriterien erfüllen. Jeder der 5 Buchstaben in „SMART“ steht für ein Kriterium.
Nachfolgend erläutere ich diese Kriterien und zeige im unteren Teil des Artikels 3 Beispiele für SMARTe Ziele.
S: Spezifisch
SMARTe Ziele müssen klar und präzise formuliert sein. Seien Sie so konkret wie möglich. Was genau möchten Sie erreichen? Beschreiben Sie Ihr Ziel ganz exakt.
Ein Ziel wie „ich möchte reich werden“ ist absolut nicht spezifisch. Verwenden Sie besser eine Formulierung wie „Am 31. Dezember habe ich 100.000 € auf dem Bankkonto.“
M: Messbar
SMARTe Ziele müssen sich messen lassen. Voraussetzung für eine Zielerreichung sind überprüfbare Ergebnisse. Fragen Sie sich immer: Wie kann ich es messen?
Wählen Sie eine quantitative Zielformulierung. Beschreiben Sie Ihr Ergebnis also am besten in Zahlen.
Ein Ziel wie „Ich möchte ein erfolgreiches Business“ lässt sich nicht messen. Verwenden Sie besser eine Kennzahl wie „Mein Business soll einen Umsatz von 3.000 € im Monat erreichen.“
A: Attraktiv
SMARTe Ziele müssen relevant für Sie sein. Die Zielerreichung sollte Ihr Business oder Ihr Leben positiv beeinflussen. Formulieren Sie am besten Ziele, die Sie begeistern, denn das führt zu mehr Motivation. Dadurch können Sie die nötige Selbstdisziplin aufbringen.
Stellen Sie sich immer folgende Fragen: Ist mir dieses Ziel wichtig genug? Welchen Nutzen habe ich davon? Passt dieses Ziel überhaupt zu mir?
R: Realistisch
Ihre Zielformulierung muss realistisch sein. Definieren Sie Ihre Ziele so, dass Sie diese innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums auch erreichen können.
Kurz- und mittelfristige Ziele dürfen nicht so groß sein, dass sie uns überfordern. Das bremst unsere Motivation. Dann sind wir oft wie blockiert und fangen nicht an zu handeln.
T: Terminiert
SMARTe Ziele müssen innerhalb eines vorgegebenen Zeitrahmens erreichbar sein. Definieren Sie also einen Zeitpunkt, zu dem das Ziel erreicht sein soll. Tragen Sie diese Deadlines in Ihren Kalender ein.
Wenn unsere Ziele nicht zeitgebunden sind, wissen wir nie, wie weit wir noch von der Zielerreichung entfernt sind. Ein begrenzter Zeitraum erzeugt einen positiven Zeitdruck. Das motiviert uns und erhöht die Chance, dass wir unser Ziel erreichen.
Terminierte Ziele wären z. B. „Am 31. August habe ich den Entwurf für mein Buch fertiggestellt“ oder „Bis 15. Mai ist das Projekt X abgeschlossen.“
Beispiele für SMARTe Ziele:
1. Beispiel: Veröffentlichung eines Blogs
Beim Erstellen dieses Blogs habe ich folgendes SMARTe Ziel formuliert:
Spezifisch: Was genau möchte ich erreichen?
In 60 Tagen veröffentliche ich meinen Blog. Die Zielgruppe meines Blogs sind Selbständige mit einem Online Business. Der Blog soll meiner Zielgruppe helfen, ihre Motivation und Produktivität deutlich zu steigern.
Messbar: Wie kann ich es quantifizieren?
Der Blog soll beim Start 10 Blogartikel enthalten mit jeweils mindestens 600 Worten. Damit will ich genügend Inhalte in den ersten Tagen nach der Veröffentlichung sicherstellen.
Attraktiv: Ist es mir wichtig?
Ja, das Ziel ist bedeutsam. Dieses Thema begeistert mich sehr. Ich beschäftige mich schon seit langem damit. Ich möchte möglichst vielen Leuten meiner Zielgruppe helfen, deutlich motivierter und produktiver zu arbeiten.
Realistisch: Kann ich mein Ziel erreichen?
Ja, absolut! In den ersten 25 Tagen kann ich 10 Blogartikel fertigstellen. In den übrigen 35 Tagen kann ich den Rest erledigen: Domainnamen auswählen, WordPress und Plugins installieren, Blog konfigurieren, Impressum und „Über Mich“ erstellen, Gestaltung.
Terminiert: Wann will ich mein Ziel erreichen?
In 60 Tagen habe ich mein Ziel erreicht. Diesen Zeitraum unterteile ich in mehrere Zwischenziele.
2. Beispiel: Erstellung eines eBooks
Spezifisch: Ich möchte in 50 Tagen ein eBook schreiben, das 10 Tipps beinhaltet, wie Selbständige ihre Produktivität bei der Arbeit verdoppeln können.
Messbar: Das Buch soll ca. 10.000 Wörtern enthalten, die sich auf ca. 20 Seiten verteilen. Ich werde 500 Wörter pro Tag schreiben.
Attraktiv: Ja, es ist es mir auf jeden Fall wichtig. Dieses Gebiet fasziniert mich und ich kenne mich darin sehr gut aus. Ich möchte so vielen Leuten wie möglich helfen ihre Produktivität zu maximieren. Außerdem erhöhe ich mit diesem Buch meinen Bekanntheitsgrad in der Branche.
Realistisch: Ja, es ist machbar. Ich weiss, dass ich 500 Wörter pro Tag schreiben kann. Dann benötige ich 20 Tage für den Entwurf. Für die Überarbeitung rechne ich nochmals 15 Tage ein. Weitere 15 Tage plane ich für das Design des Buchs.
Terminiert: In 50 Tagen ist mein eBook fertiggestellt.
3. Beispiel: Tägliches Fitnesstraining
Auch Ziele, die nichts mit einem Projekt zu tun haben, können Sie SMART formulieren. Ich habe mir in der Vergangenheit zum Ziel gesetzt, mich täglich fit zu halten. Später wurde daraus eine Gewohnheit.
Spezifisch: Jeden Tag absolviere ich mindestens ein 30-minütiges Fitnesstraining. Drei Mal in der Woche besteht es aus Krafttraining mit Hanteln und auf der Matte. Die restlichen vier Tage mache ich ein Ausdauertraining wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen.
Messbar: Das Training soll jeden Tag stattfinden und eine Dauer von 30 bis 60 Minuten haben.
Attraktiv: Es ist sehr relevant für mich. Mit diesem täglichen Training steigere ich meine körperliche Fitness. Das erhöht nachweislich auch meine Konzentration. Damit kann ich meine Produktivität bei der Arbeit steigern. Zusätzlich hilft mir der Sport Stress abzubauen und meine Willenskraft zu stärken.
Realistisch: Es ist umsetzbar: 30 Minuten kann ich täglich für mein Training einplanen. Selbst inklusive Umziehen und Duschen bleibt mir noch genügend Zeit für meine Arbeit und private Dinge. Ich besitze genügend Motivation um durchzuhalten.
Terminiert: Mein Fitnesstraining will ich täglich absolvieren. Die Uhrzeit spielt eine untergeordnete Rolle.
Saliana Borgmann meint
Super hilfreich für meine BWL Klausur heute! Vielen dank
Bernd Brügel meint
Vielen Dank. Es freut mich, wenn ich Sie bei Ihrer BWL Klausur unterstützen konnte.