Der Begriff SMART Ziele ist weit verbreitet. Häufig wird behauptet, dass wir alle Ziele, die wir erreichen wollen, nach der SMART Regel formulieren sollten. Im Folgenden erkläre ich, wie Sie SMART Ziele setzen und worin ihre Vorteile und ihre Grenzen liegen.
Die SMART Regel ist eine Methode, mit der Sie Ihre Ziele nach bestimmten Kriterien formulieren. SMART ist ein Akronym, wobei jeder der fünf Buchstaben für ein Kriterium steht. Wenn ein Ziel alle Kriterien erfüllt, handelt es sich um ein SMART Ziel.
Die SMART Kriterien lauten wie folgt:
S: spezifisch
Ihre Ziele sollen so spezifisch wie möglich sein. D. h. Sie sollten ganz genau beschreiben können, was Sie erreichen wollten. Ihr Ziel sollte sehr konkret formuliert sein. Wie „sieht“ Ihr Ziel genau aus?
Z. B. ist ein Ziel wie „später werde ich reich sein“ überhaupt nicht spezifisch. Dagegen wäre das Ziel „an meinem 35. Geburtstag habe ich eine Millionen Euro auf meinem Bankkonto“ sehr spezifisch.
M: messbar
Ihre Ziele sollen messbar sein. Sie sollten das Ergebnis Ihres Ziels also am besten mit Zahlen beschreiben können. Das hilft Ihnen, Ihre Resultate zu dokumentieren. Dann wissen Sie, welche Fortschritte Sie auf dem Weg zum Ziel gemacht haben und wie weit Sie noch von diesem entfernt sind.
Z. B. wäre das Ziel „meine Webseite soll erfolgreich sein“ nicht messbar. Jeder versteht etwas anderes unter „Erfolg“. Erfolg kann man ganz unterschiedlich definieren. Wie hoch soll z. B. der Umsatz sein, den Ihr Webauftritt erzielt? Soll er eine bestimmte Besucherzahl pro Tag aufweisen? Wie gut soll das Ranking in Google für ein bestimmtes Keyword sein?
Ein weiteres Beispiel aus dem Alltag, das viele von Ihnen wahrscheinlich kennen: Das Ziel „ich will dieses Jahr abnehmen“ ist nicht messbar. Aber das Ziel „am 31.12.2017 wiege ich 80 kg“ wäre auf jeden Fall messbar.
Wenn Sie auf dem Weg zum Ziel keine messbaren Ergebnisse in der Hand haben, können Sie das Ziel auch nicht erreichen.
A: attainable (erreichbar)
Ihre Ziele sollen erreichbar sein. Wir können meist viel mehr erreichen als wir uns wagen vorzustellen. Aber wenn unsere Ziele unvorstellbar groß sind, kann uns das überfordern, so dass wir nicht anfangen zu handeln. Das ist ein Dilemma.
Unsere Ziele dürfen also nicht unsere Motivation bremsen. Sie dürfen, und sollten sogar, außerhalb unserer Komfortzone liegen. Trotzdem brauchen wir aber das Gefühl, dass wir sie in absehbarere Zeit erreichen können. Der Weg zum Ziel darf anstrengend sein, aber nicht so sehr, dass wir unterwegs aufgeben. Z. B. wäre für einen beginnenden Entrepreneur das Ziel „ich möchte im ersten Monat 100.000 Euro verdienen“ so groß, dass er überfordert wäre.
R: relevant
Ihre Ziele sollen relevant sein. Ihre Ziele müssen also eine Bedeutung für Sie haben. Sie brauchen einen Bezug zu Ihrem Ziel. Anders ausgedrückt: Die Ziele sollten Ihnen einen Nutzen bringen.
In einem Online Business könnte ein relevantes Ziel z. B. die Erstellung eines eBooks sein. Ein eBook könnte Ihren Bekanntheitsgrad steigern und Ihnen mehr Autorität auf Ihrem Gebiet geben. Außerdem können Sie mit einem eBook eine email-Liste aufbauen, die Ihnen später dabei helfen wird, eigene Produkte zu verkaufen.
T: timebound (zeitgebunden)
Ihre Ziele sollten zeitgebunden sein. Legen Sie also einen Zeitpunkt fest, zu dem das Ziel erreicht sein muss.
Eine solche Deadline treibt uns nach vorne. Sie erzeugt einen gewissen Zeitdruck, der uns eher zum Handeln zwingt und unsere Produktivität steigert. Die Deadline könnte z. B. so lauten: „Mein eBook ist am 13. Juli fertiggestellt.“
Planen Sie Ihre Ziele und tragen Sie die Deadline in Ihren Kalender ein.
Wenn wir nicht zeitgebunden sind, wissen wir nicht, ob wir noch auf dem richtigen Weg bzw. wie weit wir noch vom Ziel entfernt sind. Mit einer Deadline können wir erkennen, welche Fortschritte wir auf dem Weg zum Ziel gemacht haben. Dann können wir evtl. unseren Kurs korrigieren. Ohne Zeitbindung handelt es sich nicht um ein „echtes“ Ziel, sondern nur um einen Wunsch oder eine Absicht.
SMARTe Ziele sind also hilfreich, wenn wir uns kurz– und mittelfristige Ziele setzen und erreichen wollen. Ein derartiges Ziel gibt uns überprüfbare Kriterien, die uns zeigen, wie weit wir noch von unserem Ziel entfernt sind. Es verringert die Gefahr, dass wir uns überfordert fühlen und unsere Aufgaben aufschieben oder gar nicht erst damit anfangen.
Wenn wir uns jedoch ausschließlich SMARTe Ziele setzen, fehlt etwas wichtiges. Es fehlt der Blick in die Zukunft und wir vergessen oft unsere großen und langfristigen Ziele.
SMARTe Ziele treiben uns oft nicht wirklich voran. Sie sind häufig nicht ansprechend genug oder es fehlt Ihnen an Ausstrahlung. Wir können uns ein solches Ziel nach dem anderen setzen. Aber wenn wir uns ausschließlich darauf beschränken, spornt uns das nicht wirklich an.
Wenn wir uns also langfristig weiterentwickeln und erfolgreicher werden wollen, müssen wir einen Schritt weitergehen. Ihre SMARTen Ziele sollten in Übereinstimmung mit Ihren großen Zielen und Träumen sein.
Stellen Sie sich dazu folgende 3 Fragen:
1. Warum will ich das Ziel?
Oft geben uns unsere Ziele zu wenig Sinn. Fragen Sie sich deshalb bei jedem Ziel nach dem „Warum“. Warum will ich dieses Ziel wirklich? Was bringt es mir? Was bringt es den Kunden? Was bringt es meinem Business?
Die Frage nach dem „Warum“ bringt mehr Emotion ins Spiel. Wenn der einzige Grund für Ihr Ziel das Geld ist, reicht das längerfristig nicht aus um Sie zu motivieren. Fragen Sie sich deshalb auch, welche Auswirkungen Ihr Ziel auf Ihr Leben hat, auf Ihre Beziehung, Familie, Gesundheit usw..
2. Was ist meine Vision?
Wenn Sie sich ein Ziel setzen, behalten Sie immer Ihre Vision im Blick, auch wenn es ein kleineres Ziel ist. Hilft Ihnen dieses Ziel Ihre Träume zu verwirklichen? Vielleicht bringt Sie dieses Ziel ein klein wenig näher in diese Richtung. Was wollen Sie langfristig erreichen? Wo wollen Sie längerfristig hin? Wie soll Ihr Business in einigen Jahren aussehen? Wie sehen Sie sich selbst in einigen Jahren?
3. Was ist meine Leidenschaft?
Kommt bei Ihnen Leidenschaft auf, wenn Sie an Ihr Ziel denken? Fragen Sie sich, ob Sie für Ihr Ziel Begeisterung empfinden? Ist Ihr Ziel ansprechend? Bringt es Ihnen Freude und Spaß? Mehr Leidenschaft führt zu mehr Willenskraft. Dadurch können Sie bei Ihrer Arbeit eine größere Disziplin aufbringen, auch wenn es mal schwieriger wird.
Wenn wir uns diese 3 Fragen stellen, verbinden wir uns auch emotional mit unseren Zielen. Das spornt uns an und steigert unsere Motivation, unser Durchhaltevermögen und unsere Disziplin.
Wir können uns SMARTe Ziele setzen und gleichzeitig das Warum, unsere Visionen und Leidenschaften berücksichtigen. Das eine schließt das andere nicht aus. Ich sehe darin keinen Widerspruch. Im Gegenteil: Die SMARTen Ziele sind dann Meilensteine auf dem Weg zu unseren ganz großen Zielen.
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